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Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit

„Wunder geschehen, ich hab es gesehen“, mit dieser Song-Zeile von NENA eröffnete der CDU-Kreisvorsitzende Arnd Hilwig die traditionelle Feier zum „Tag der Deutschen Einheit“ im Heinrich-von-Kleist-Forum. Gleichzeitig betonte Hilwig, dass das Wunder der Einheit nicht einfach so passiert sei, sondern viele Gesichter habe. „Ich denke vor allem an die vielen tausend Menschen, die in Leipzig und anderen DDR-Städten für die Freiheit demonstriert haben. Sie alle sind Helden der Deutschen Einheit.“ In besonderer Weise würdigte der CDU-Kreisvorsitzende die Verdienste von Helmut Kohl, der nach seinem Tod im Juni zurecht von Staatslenkern in aller Welt als „Vater der Deutschen Einheit“ gewürdigt worden sei. Der Altkanzler habe die historische Chance erkannt und die Deutsche Einheit mit Scharfsinn, Entschlossenheit und großem Verhandlungsgeschick vorangetrieben. Als treuer Bündnispartner und verlässlicher Freund habe Helmut Kohl das Vertrauen des Auslands gewonnen: „Dies ist vermutlich sein größter Verdienst gewesen“, sagte Hilwig vor rund 250 Gästen im Heinrich-von-Kleist-Forum. Weiter sagte der CDU-Kreisvorsitzende, dass jeder Einzelne Verantwortung für das Erbe der Deutschen Einheit trage. Dieser Hinweis gelte vor allem denjenigen, die Deutschland ideologisch in alte Zeiten zurückführen wollen. „Diesen Menschen sage ich ganz deutlich: Für ein Deutschland mit der Ideologie von gestern hat uns die Welt am 3. Oktober 1990 nicht das Vertrauen ausgesprochen.“
Die Festrede im Heinrich-von-Kleist-Forum hielt in diesem Jahr Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann, der sich unter dem Stichwort „Heimat“ vor allem mit der aktuellen CDU-Politik beschäftigte: „Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie ihre Heimat verloren haben: Ihre Heimat in Deutschland, ihre Heimat in der CDU.“ Ein Zeichen dafür sei unter anderem der Vertrauensverlust unter den kirchennahen Wählern, wie sich bei der vergangenen Bundestagswahl deutlich gezeigt habe. Die CDU müsse wieder stärker zeigen, dass sie für die gleichen Werte wie die christlichen Kirchen stehe. „Beispielsweise müssen wir die Familien stärken und den Wert von Familien noch stärker betonen – und zwar nicht nur in Form von Geld. Viel wichtiger als ein höheres Kindergeld ist die gesellschaftliche Anerkennung.“ Darüber hinaus betonte Thomas Hunsteger-Petermann im Sinne der „Christlichen Soziallehre“, dass der Mensch zunächst einmal für sich selbst verantwortlich sei: Nicht in jedem Fall lasse er enttäuschte Erwartungen als Begründung für Politikverdrossenheit gelten. „Wir müssen den Menschen deutlich sagen, dass Politik nur die Rahmenbedingungen für Erfolg schaffen kann – beispielsweise im Engagement für Ausbildung und bessere Arbeitsplätze. Darüber hinaus liegt es aber an jedem selbst, morgens aus dem Bett zu kommen, um etwas Sinnvolles mit dem Tag anzustellen. Diese Botschaft müssen wir den Menschen deutlich vermitteln – auch in Wahlkampfzeiten.“ Auch die Gesellschaft trage Verantwortung dafür, dass Menschen nicht entwurzelt würden. Dafür müsse das Ehrenamt weiter gestärkt werden. „Wenn Menschen in eine Gemeinschaft eingebunden sind und eine Aufgabe haben, dann ist die Chance deutlich größer, dass sie nicht auf dumme Gedanken kommen“, betonte der Oberbürgermeister. Immer weniger Menschen seien bereit, sich zu engagieren und Verantwortung für den Nächsten zu tragen. „In Teilen sind wir eine Gesellschaft aus Egoisten geworden. Immer weniger Menschen wollen sich auf irgendetwas festlegen: Aber Heimat gibt es nicht ohne Verbindlichkeit.“ Selbstkritisch räumte der Oberbürgermeister ein, dass auch Politiker immer seltener Vorbilder für die Gesellschaft seien. Selbst in den Parlamenten werde die Grenze des guten Geschmacks immer häufiger überschritten. „Die Christlich Demokratische Union muss auch zukünftig für Ordnung, Sicherheit und das achtsame Miteinander stehen.“
Pfarrer Markus Müller stellte in seinem geistlichen Grußwort über die „Deutsche Einheit“ den Bezug zur Reformation und die Einheit der Christen her: Die christlichen Kirchen sollten ihre jeweiligen Gemeinsamkeiten stärker betonen als das Trennende. Darüber hinaus erfordere die Einheit der Christen ebenso engagierte Arbeit wie die innere Einheit der Deutschen. „Ich bin mir aber sicher, dass sich diejenigen den Segen Gottes sicher sein können, die sich redlich darum bemühen“, sagte der katholische Krankenhaus-Seelsorger.“ Die stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Vera Dunkel-Gierse betonte, dass es für die CDU Hamm selbstverständlich sei, auch nach zwei Wahlkämpfen an der Tradition der Einheitsfeier festzuhalten – zumal man aus dem „Wunder der Deutschen Einheit“ viel Kraft für die Zukunft ziehen könne: „Ich bin mir sicher, dass wir die Herausforderungen der Zukunft gut bewältigen werden. Auf dem Weg dahin finden wir als Christlich Demokratische Union starken Halt in unseren Werten.“ Die Feierstunde der CDU Hamm endete traditionell mit der Nationalhymne, die in diesem Jahr – wie die weitere festliche musikalische Gestaltung – durch das Symphonie-Orchester der städtischen Musikschule unter Leitung von Bernd Smalla erfolgte.