Arnd Hilwig hatte bei seiner Eingangsrede den Kurs für die kommenden Jahren vorgegeben: Seine Ziele verdeutlichte er anhand eines Fünf-Punkte-Plans, der von der Verjüngung der Partei („Wir brauchen eine gute Mischung aus Erfahrung und frischen Ideen“) bis zum Engagement für Gerechtigkeit und Chancen für alle Bevölkerungsgruppen. Gleich mehrfach betonte der Kreisvorsitzende, dass die CDU die Partei der politischen Mitte sei und diese auch den Kurs für die Zukunft bestimme. Die CDU sei die Partei, die Heimat pflege und in Heimat investiere: In Hamm zeige sich das exemplarisch anhand der Renovierung von Schloss Oberwerries. „Wenn ich in Heessen in meinem Arbeitszimmer aus dem Fenster schaue, dann sehe ich sowohl die Türme der St.-Stephanus-Kirche als auch das Minarett der Yunus-Emre-Moschee“, erklärte Hilwig. Beides gebe den Menschen Halt und Heimat. Die Heimat des einen dürfe nie die Heimat des anderen streitig machen. Heimat schließe niemanden aus, solange die gemeinsamen Spielregeln und geltende Gesetze eingehalten würden, betonte der Kreisvorsitzende.
Gleichzeitig forderte Hilwig, dass es aber auch klare Signale an potenzielle Straftäter geben müsse. Nicht selten liege in einer beschmierten Wand der Anfang eines umfangreichen Strafregisters. „Wir brauchen einen starken Staat, der mit aller Konsequenz gegen Straftäter vorgeht: Für mich gibt es in diesem Bereich keine Bagatellen.“ Es sei das angestrebte Ziel der heimischen CDU, dass sich jeder Mensch in Hamm an jedem Ort sicher fühlen könne – diese Forderung gelte ausdrücklich auch für den Bereich des Bahnhofquartiers. Dafür brauche es mehr Polizei und die entsprechenden Gesetzesänderungen für den Einsatz von Videoüberwachung. Sämtliche Forderungen hatte der Kreisvorsitzende in einem Antrag mit dem Titel „Hamm: Starke und sichere Stadt“ zusammengefasst, der von den Delegierten beschlossen wurde. Weiter betonte Hilwig, dass auch die Bauprojekte der Stadtentwicklungsgesellschaft ein wichtiges Mittel seien, um einzelne Stadtteile gezielt zu fördern und die Entstehung von No-Go-Areas zu verhindern.
Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann unterstrich auf dem Kreisparteitag im Kurhaus einmal mehr, dass die städtebauliche Entwicklung mit der sozialen Entwicklung einhergehen müsse, um die Zukunft nicht zu verspielen – so wie das in den kommenden Jahren schwerpunktmäßig in Hamm-Westen geschehe: „Dieses Versprechen habe ich im Wahlkampf gegeben – und dieses Versprechen gilt.“ Die CDU könne mit ihrem Koalitionspartner eine tolle Halbzeitbilanz vorweisen („Es passiert verdammt viel in dieser Stadt“) und habe in vielen Bereichen die Grundlagen dafür geschaffen, dass die zweite Halbzeit noch erfolgreicher werde. Das Projekt „Erlebensraum Lippeaue“ sei dafür ebenso ein Beispiel wie die Entwicklung der Kanalkante. Darüber hinaus äußerte sich der Oberbürgermeister ganz grundsätzlich zum politischen Kurs der CDU: „Die Partei sehnt sich nach Orientierung. Deshalb dürfen wir gerade jetzt unseren Kompass nicht verlieren. Wir sind die Partei, die alle Menschen und gesellschaftlichen Gruppen mitnimmt: Wir sind Christdemokraten!“
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Hamm, Dr. Richard Salomon, betonte die besonderen Leitungen im Hinblick auf den städtischen Haushalt: „Wir haben in den vergangenen Jahren rund 30 Millionen Euro Schulden abgebaut – und gleichzeitig in einem hohen Maß investiert, um Hamm fit für die Zukunft zu machen. Die Stadt ist bei uns in besten Händen.“
Der neue Kreisvorstand im der CDU Hamm im Überblick: Kreisvorsitzender Arnd Hilwig (98,3 Prozent); stellvertretende Kreisvorsitzende Vera Dunkel-Gierse (94,9 Prozent) und Johannes Ferstl (80 Prozent): Kreisschatzmeisterin Sylvia Jörrißen (90,3 Prozent); Schriftführer CN (89 Prozent); Mitgliederbeauftragter Stefan Wünnemann (99,4 Prozent). Als weitere Mitglieder wurden in den Vorstand gewählt: 1. Bürgermeisterin Ulrike Wäsche, Marc Berendes, Tobias Berghoff, Peter Oberg, Brigitte Sosna, Birgit Borgmann, Sahin Can und Michael Manukjan.